Kronacker Blog
Blütenpatenschaften
Liebe Kunden/innen vom Kronacker,
wussten sie eigentlich, dass sie schon längst Förderer*in von Blühlandschaften sind?
Immer wieder tauchen zur Zeit Annoncen zu Blütenpatenschaften in Zeitungen auf. Sicherlich ist es wünschenswert, dass es wieder mehr Blühflächen gibt für die Insekten, aber was wirklich hilft ist Nicht-Gift spritzen und langfristig Insektenfutter integrieren in den Anbau.
Bei uns bekommen sie das ganze Packet schon seit vielen Jahren:
Sie unterstützen mit dem Kauf unserer Ernte natürlich auch den Anbau unserer blühenden Gründüngungen, die vor allem im Hoch- und Spätsommer vielen Pollen- und Nektarsammlern Futter bietet. Vor allem Wicke im Roggen, Inkarnatklee, der so schön mehrfachblühende Rotklee, Phacelia (heißt nicht umsonst auch Bienenfreund). Aber auch in den bunten Gründüngungen mit Buchweizen, Sonnenblume und vor allem dem beliebte Ölrettich ist viel Leben.
Auch unsere Beikräuter oder Wildkräuter geben ihren Beitrag wie z.B. die rote Taubnessel die gerade den Hummelköniginen erstes Futter bietet. Ehrenpreis und Hungerblümchen tun auch ihr bestes. Und bald kommt schon der Löwenzahn.
Aus der gelben Wucherblume hatte ich ihnen schon letztes Jahr Fotos gezeigt von Schwebfliegen, Marienkäfer und Wildbienen und weiteren wichtigen Fliegenarten, die übrigens auch einen immensen Beitrag zur Bestäubung leisten.
In der Abteilung Pflanzenzüchtung lege ich ebenfalls Wert darauf bestimmte Blumen wie Natternkopf, Mohn, Löwenmäulchen oder Löwenohr jährlich zu vermehren um die passenden Bestäuber in meine Samenbaukulturen zu locken. Viele Insekten frühstücken im Mohn und holen sich dann Nachtisch z.B. in meinen blühenden Zwiebelbeständen.
Durch ungemähte Grünstreifen/Baumbestand und Hecke zwischen den Ackerstücken gibt es gute Überwinterungsmöglichkeiten und Rückzugsorte für alle kleinen Lebewesen.
Wir merken immer mehr, das wir wie eine Insel in der Ackerlandschaft sind. Trotzdem ist es schwierig ein stabiles Gefüge in den Insektenpopulationen zu bekommen. Die Invasionen von kohlschädigenden Insekten ist durch den Rapsanbau groß. Durch die Giftspritzungen nach dem Winter im Raps der Nachbarn werden diese Insekten vertrieben und retten sich auf unsere „Insel" und ... ihren ersten jungen Kohlrabi. So kommt es zu Verwachsungen und Platzern. Mit Netzauflagen können wir das etwas regulieren, aber es ist ein immenser Aufwand.
Trotzdem - wir bleiben dran und Mutter Natur hat ja immer was in peto ... Marienkäfer, Raubwanzen, Schwebfliegen und co. gibt's ja auch noch die mithelfen ein Gleichgewicht in der Insektenwelt zu finden. Und nicht zuletzt den leckeren Honig unserer Bienenvölker hier am Hof.